Ist der Mensch nicht ein besseres „Wiedergabegerät“? Klaus Vollmer, ein Ausbilder für Missionare in Herrmannsburg, sagte einmal: „Der Mensch ist ein offenes System.“ Alles, was sie/er über die Sinne aufnimmt, so verstehe ich diese Aussage, wird gespeichert, verarbeitet und in einer
diesem System eigenen Weise wiedergegeben.
Manche Menschen schaffen es, für diese Wiedergabe belohnt zu werden: Als Künstler, als Arbeiter, als hervorragende Genies, leisten sie ihren Beitrag für die Gemeinschaft, indem sie aus dem Gehörten, Gesehenen und Gefühlten ein für die Zukunft scheinbar wichtiges Detail wiedergeben.
Anderen bleibt diese Möglichkeit ein Leben lang verschlossen und nicht vergönnt, weil sie den Geschmack der momentanen Epoche entweder nicht getroffen haben, oder aber nicht frech genug, oder laut genug, mit genügend Nerv, oder Durchsetzungswillen sich präsentiert haben und sich Spott und Hohn anstatt Applaus und Anerkennung eingehandelt haben.
Für dieselbe Leistung bekommen die einen, weil sie den „richtigen“ Lehrer hatten, den „richtigen“ Manager, das „richtige“ Vertriebsbüro und die „richtigen“ Gönner und Sponsoren, die ersehnte Belohnung, den Erfolg und den Applaus – und die anderen? Sie bleiben unbeachtet und gehen leer aus; - Warum? Wo ist da die Gerechtigkeit? Wer sagt, das Eine sei gut, beachtens- und belohnenswert, während das Andere keinen Pfifferling wert sei? Manchmal kommt es gar vor, dass Produkte von hohen Genies erst nach ihrem Tod Beachtung fanden und hoch in Kurs kamen, ja zu Höchstpreisen gehandelt wurden. Ich denke da nur an das Produkt „Coca Cola“, das ein Apotheker erfand, der nach einem Schmerzmittel suchte und der es für einen Bruchteil dessen verkaufte, was es heute wert ist und selbst in Not und Armut starb. Was in aller Welt, so frage ich mich, macht den Wert einer Sache, einer Leistung, eines Produktes aus?
Hat ein Mensch mit dem so genannten Erfolg nicht einfach nur Glück gehabt?
Im Glück meine ich das Wort „Lücke“ anklingen zu hören. Sie/Er hat zum richtigen Zeitpunkt eine „Marktlücke“ gefunden und dann ist ihr/ihm folgendes gelungen:
Der Klang, der Anklang war der richtige.
Sie/Er hat ein oder mehrere Ohren gefunden, die nicht taub waren und die befanden:
Das, was du leistest, geleistet hast, ist, oder war „spitze“!
So „süß“, wie das klingt, aussieht, oder schmeckt, muss das ja ganz „toll“ sein. Und dafür gebe ich dir von meiner Lebenszeit, von meiner Arbeitskraft ein Stück Unterstützung. Du bleibst mir
erhalten, dich fördere ich!
Was aber ist mit der/dem, welcher/m das nicht gelingt?
(Er/Sie trifft nicht die Lücke, oder das Ohr, das Auge, die Zunge, welcher das Produkt, die Leistung wohl – gefällt?)
Der Psalm 73 in der Bibel spricht von solchen Situationen des Dunkels, der Nichtbeachtung, des Scheiterns. Er spricht aber auch von einer Hoffnung: Gottes Hand ist bei mir.
„Du hast meine rechte Hand ergriffen. Nach Deinem Ratschluss führst Du mich und nimmst mich hernach in Ehren auf.“, spricht der Psalmbeter, „Gott ist mein Anteil für ewig.“
Von der Hand, die trägt:
Wir wissen heute, dass Luft einen, wenn auch geringen, Widerstand bietet. Das heißt, wenn wir aus einer entsprechenden Höhe fallen, können wir diesen Fall beschleunigen, indem wir wie ein Turmspringer in die "Wasserflut" (in diesem Fall die Luftflut) eintauchen, oder aber - wie der Springer im Bild - Arme und Beine ausbreiten, um die Angriffsfläche zu vergrößern. Dadurch bieten wir mehr Widerstand im Luftstrom und der Fall wird gebremst. Wir haben auch herausgefunden, dass ein sogenannter Fallschirm diese Fläche (Tragfläche) vergrößert und wir gefahrlos zu Boden sinken können, wenn wir diesen Schirm benutzen.
Das heißt: Unsere Erfahrung und unser Verhalten tragen dazu bei, wie wir uns durch den Raum bewegen.
Wir alle sind Raumfahrer.
Vielleicht wäre es einmal ganz schön für mich, diese Erfahrung eines Fallschirmspringers in der Realität zu machen. Ich habe dieses Bild zunächst nur dazu benutzt, um zu beschreiben, wie sich eine andere Grundlage anfühlen kann: Der Glaube. Der Glaube trägt. Das Wort, was vor zweitausend Jahren verkündet wurde, dass es einen Gott gibt, den wir mit Namen ansprechen können, ist mir zu einer tragenden Hand geworden. In diesem Vertrauen lassen sich schwerste Krisen überwinden. Davon kann ich als Mensch berichten, der eine Scheidung und 17 Jahre Kampf im Überleben in Zeiten der Arbeitslosigkeit hinter sich hat. Dafür möchte ich dem Herrn erst einmal an dieser Stelle danken. Danken möchte ich auch allen Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet und beraten haben und auch streckenweise ein Stück meiner Belastungen mit getragen haben.